Ab dem ersten Adventswochenende werden im Hänigser Gemeindehauses (An der Kirche 2) wieder Weihnachkrippen präsentiert. Bis zum 6. Januar 2024 können die Krippen täglich ohne Anmeldung in den Fenstern des Gemeindehauses angesehen werden. In der Zeit zwischen 16 Uhr und 21 Uhr werden sie zudem beleuchtet.
„Die Idee, die Krippen im Fenster aufzubauen, hatte unsere Küsterin Kerstin Geloneck, als im Advent 2020 aufgrund der Coronalage der Zugang zu Kirchräumen reglementiert war,“ sagt Pastor Steffen Lahmann. Seither hat sich die „Hänigser Krippenschau“ zu einem Publikumsmagneten entwickelt.
„Im vergangenen Jahr haben weit mehr als 800 Personen, die nicht nur aus Hänigsen kamen, die Krippen angesehen,“ sagt Rolf-Peter Brandes, der gemeinsam mit seinem Bruder Claus-Wilhelm nun schon das dritte Jahr in Folge den Aufbau der Krippen organisiert. „Vormittags kamen Kindergartengruppen und Schulklassen, um die Krippen zu bestaunen. Und am Nachmittag machten sich Großeltern und Enkelkinder oder ganze Familien auf“, so Krippen-Enthusiast Brandes weiter.
Er war es auch, der die rund 100 Jahre alte „Hänigser Weihnachtskrippe“ 1998 auf dem Dachboden des örtlihen Pfarrhauses wiederentdeckte. Nach dem Kirchenumbau der 1960er galt die 19teilige Figurengruppe viele Jahre als verschollen. Bereits im Jahr 2017 hatte der mittlerweile verstorbene Hans-Adolf Staas die Gipsfiguren, die im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts gefertigt wurden, restauriert. Karl-Heinz Nilius aus Hänigsen baute im vergangenen Jahr einen naturalistisch anmutenden Stall, der die Szenerie stimmig ergänzt.
Neben der „Hänigser Weihnachtskrippe“ wird zudem eine „Orientalische Krippe“ gezeigt. Gebaut wurde sie von Alfred Then. Der gebürtige Bamberger ist Krippenbauer aus Leidenschaft und kennt sich gut mit der Materie aus, zumal Bamberg unter Eingeweihten als die fränkische Krippenhauptstadt gilt. Alfred Then sagt: „Krippen sind vielfältig. Manche haben in einer Walnussschale Platz, andere nehmen halbe Kirchräume ein. Aber in jeder Krippe liegt ein Schatz vergraben. Er heißt: Friede und Freude.“
Zum Liebling vieler Besucher hat sich in den vergangenen Jahren aber eine handgeschnitzte Krippe aus Oberammergau entwickelt, die ebenfalls in Hänigsen zu bestaunen ist. Durch eine Zustiftung in Form einer Dauerleihgabe von Familie Rickel aus Burgdorf konnte dieses Krippen-Ensemble im Advent 2021 erstmalig gezeigt werden. Es besteht aus drei Gebäuden, über zwei Dutzend Krippenfiguren und ebenso vielen Tieren. Ergänzt durch eine Unzahl an Details und eingebettet in eine aus Naturmaterialien gestaltete Landschaft lädt diese Krippe in besonderer Weise zum Verweilen und Entdecken ein.